Die Stadt Hanau beteiligt sich am Sonntag, 30. November, am internationalen Aktionstag Cities for Life. Als sichtbares Zeichen gegen die Todesstrafe wird das Brüder Grimm Denkmal auf dem Marktplatz blau beleuchtet. Hanau schließt sich damit rund 300 weiteren Städten in Deutschland an, die an diesem Tag ein Zeichen für den Schutz des Lebens und die Abschaffung von Hinrichtungen setzen.
Aktion in Hanau
Die Beleuchtung des Denkmals wird von der Hanau Netz GmbH unterstützt. Oberbürgermeister Claus Kaminsky stellte klar, die Stadt stehe an der Seite derer, die sich für die Abschaffung der Todesstrafe einsetzen, und verwies auf Menschenwürde, Recht und Verantwortung als Begründung dieser Haltung. Hanau reiht sich damit in ein weltweites Netzwerk von Städten ein, die bekannte Gebäude oder Denkmäler nutzen, um auf das Thema aufmerksam zu machen.
Internationaler Kontext und aktuelle Entwicklungen
Die Initiative Cities for Life wurde 2002 von der Gemeinschaft SantEgidio und weiteren Organisationen gestartet und erinnert an den 30. November 1786. An diesem Datum schaffte das Großherzogtum Toskana als erster Staat weltweilt Folter und Todesstrafe ab. Seitdem nutzen Tausende Städte den Tag für symbolische Aktionen, Lesungen, Ausstellungen und Mahnwachen.
SantEgidio weist auf jüngste Entwicklungen in der weltweiten Debatte hin. In einzelnen Staaten gab es Fortschritte: Vietnam hat für 2025 die Streichung der Todesstrafe für mehrere Delikte angekündigt, Pakistan schaffte 2024 die Todesstrafe für Drogendelikte ab, und in Japan löste die Freilassung eines 88 Jahre alten Mannes nach 45 Jahren im Todestrakt eine öffentliche Debatte aus. Gleichzeitig warnen die Initiatoren vor gegensätzlichen Tendenzen, denn in Krisenregionen seien Hinrichtungen wieder häufiger geworden und in einigen Ländern drohe die Todesstrafe auch bei regimekritischen Äußerungen.
Hintergrund der Initiative
Die Gemeinschaft SantEgidio ist eine internationale christliche Laienbewegung, die in rund 70 Ländern aktiv ist. Sie engagiert sich seit Jahrzehnten für Frieden, soziale Gerechtigkeit und die Abschaffung der Todesstrafe und arbeitet unter anderem mit der World Coalition against the Death Penalty zusammen. Zu den Aktivitäten gehören Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und Einsätze für die Verbesserung von Haftbedingungen.
Weitere Informationen zur Initiative sind auf den Internetseiten von SantEgidio verfügbar.
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